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Vergiftungen bei Garnelen durch Wasserpflanzen

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Vor allem in Aquarien mit kühleren Wassertemperaturen, wie sie ja viele Crustaceen bevorzugen, haben sich Carolina-Haarnixe (Cabomba caroliniana), Nixkraut (Najas guadalupensis), Wasserpest (Elodea densa), Hornkraut (Ceratophyllumdemersum) und die verschiedenen Wuchsformen des Javafarns (Microsorum pteropus) bestens bewährt. Doch es können nach dem Einsetzen neu erworbener Aquarienpflanzen in ein Aquarium erhebliche Probleme auftreten.

Immer wieder wird von Schwierigkeiten und Massensterben nach dem Zukauf und Einsetzen von Aquarienpflanzen in ein bereits gut laufendes Garnelen- oder Krebsaquarium berichtet. Manche nicht lange genug gewässerte Aquarienpflanzen können Rückstände von Düngern oder Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten die oft bei den Zuchtfarmen für Wasserpflanzen in der Aquaristik zur Schädlingsbekämpfung gegen Schnecken oder Läuse zum Einsatz kommen.

Viele dieser Pflanzenschutzmittel, insbesondere Herbizide und Insektizide, enthalten chlororganische Verbindungen. Diese systemischen Pflanzenschutzmittel können von den behandelten Pflanzen bis zu mehreren Wochen gespeichert werden. Werden solche Pflanzen nach dem Kauf zu Hause ins Aquarium gepflanzt, so lösen sich Chlorierte Kohlenwasserstoffe der Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel und gelangen in das Wasser. Diese verursachen bei Fischen zwar meist keinen unmittelbaren Schaden, können aber schon in geringen Konzentrationen für Garnelen oder Krebse zum Verhängnis werden.

Der Fachhandel kann zwar nichts dafür. Es sollte aber zur Pflicht des Verkäufers gehören, egal ob stationär oder im Versandhandel, bei einem Verkauf von Wasserpflanzen darauf hinzuweisen und den Kunden darüber zu informieren.

Hochgiftig für Wirbellose

Die chlorierte Kohlenwasserstoffe, die von den Pflanzen nach einsetzen in das Aquarium abgegeben werden, wirken primär auf das zentrale Nervensystem. Die Aufnahme erfolgt vor allem über die Kiemen und bei insektizid verunreinigtem Futter über den Darmtrakt. Tritt eine Vergiftung auf, sterben die Tiere je nach Toxizität (Giftigkeit) meist innerhalb weniger Minuten.

Wirbellose wie Garnelen, Krebse, Krabben und Schnecken reagieren darauf besonders empfindlich. Jedoch können auch Fische dadurch Schaden nehmen. Mit einer Schwellenkonzentration kleiner als 1 mg/Liter bei Fischen und einer noch niedrigeren Schwellkonzentration unter 0,5mg/Liter bei niederen Tieren, ist eine Vergiftung mit Halogenkohlenwasserstoffen die vor allem als Insektizid und Chlorkohlenwasserstoffe die in Pestiziden genutzt werden hochakut giftig.

Vergiftungssymptome

Als Vergiftungsbild zeigen sich bei Garnelen und Krebsen steigende Unruhen, später taumeln, Seitenlage und unweigerlich der Tod in mehreren Stadien:

  1. Stadium: Apathie (Unruhige Schwimmbewegungen durch das Aquarium).
  2. Stadium: Länger andauernde anormale Schreitbeinbewegungen.
  3. Stadium: Schrehkhaftigkeit, Lähmungen (Trägheit), Krämpfe (Zuckbewegungen).
  4. Stadium: Zeitweise Seitenlage, unkoordiniertes hin und herbewegen der Schreitbeine.
  5. Stadium: Ständige Seitenlage, unkoordiniertes hin und herbewegen der Schreitbeine hört fast auf.
  6. Stadium: Verschwinden der Krämpfe, die Atemfrequenz (bewegungen des Scaphognatit) wird langsamer, kaum Bewegung mehr vorhanden.
  7. Stadium: Nach längere Zeit unweigerlich tot der nahezu bewegungslosen Tiere. Als chronische Schäden bei Tieren die überlebt hatten, konnten Rückstände vor allem im Fettgewebe der Muskulatur, weiter eine reduzierte Vermehrung und verzögertes Wachstum festgestellt werden. 

Aber nicht nur Pflanzen können giftig auf Garnelen wirken!

Bei einem Vergiftungsverlauf durch organische Phosphorverbindungen (zu hohe Phosphatkonzentrationen im Aquariumwasser) zeigt sich eine zunehmende Betäubung der Tiere, sie vielen in Seitenlage, reduzierte die Atemfrequenz, somit zur Erstickung und zum Tod. Die Erholungsfähigkeit deutlich vergifteter Tiere ist in beiden Szenarien sehr gering.

In beiden fällen sollte ein sofortiger Wasserwechsel erfolgen und zusätzlich ein guter Wasseraufbereiter wie Aqua-Tropica Nano-Life verwendet werden. Aqua-Tropica Nano-Life bindet schädliche Stoffe wie Kupfer, Pestizide, Medikamentenrückstände, Chlor und andere Schwermetalle auf natürliche Basis.

Vorbeugen

Wenn man neue Aquarienpflanzen dazu kaufen möchte, wie bereits oben beschrieben, werden Pflanzenschutzmittel von behandelte Pflanzen bis zu mehreren Wochen gespeichert. Daher sollte man neu erworbene Aquarienpflanzen vor Einbringen in ein Garnelen oder Flusskrebsaquarium, vorsichtshalber mehrere Tage gut wässern. Vor der Wässerung muss auf jeden fall die Steinwolle entfernt werden da auch diese sich mit den Pestiziden oder anderen Schadstoffen vollsaugt. Steinwolle von den Pflanzenwurzel bestmöglich entfernen, die Wurzeln der Pflanzen anschließend auf ca. 1 cm mit einer Schere kürzen. Die Pflanzen wachsen so dann auch besser an.

Die Pflanzen sollten mindestens 5 Tag und mehr in einem kleinen Aquarium oder Eimer gewässert werde. Bei In-Vitro Pflanzen ist eine Wässerung nicht nötig. Geben Sie Aqua-Tropica Nano-Life dem Wasser hinzu, dieser bindet Pestizide und andere Rückstände. Nach jedem Tag das Wasser komplett wechseln und Aqua-Tropica Nano-Life hinzufügen. Nach der Wässerungszeit sollten die Pflanzen vor Einsetzen im Aquarium nochmals gut unter dem Wasserhahn ausspülen.

Nun können die Pflanzen in das Aquarium eingesetzt werden. Nach dem Einpflanzen in das Aquarium empfiehlt es sich, das Verhalten der Garnelen noch ein paar Stunden im Auge zu behalten. Zur Sicherheit geben Sie noch eine Dosis Aqua-Tropica Nano-Life dem Aquariumwasser hinzu, um auch die letzten Rückstände vollständige zu neutralisieren.


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